Dolly Parton – Backwoods Barbie

Es ist schon seltsam: Dolly Parton hat den Mainstream-Country mit erfunden, für den die Dixie Chicks und Sängerinnen wie Faith Hill und Trisha Yearwood bekannt sind, aber ihre eigenen Pop-Platten waren seit jeher wackelige Angelegenheiten. Und nun präsentiert sie auf ihrem ersten Studioalbum seit 17 jähren genau den überproduzierten Nashville-Sound der jüngeren Generation, die versucht, so zu klingen wie sie. Parton hat es im Lauf ihrer fast 50-jährigen Karriere immer wieder geschafft, mit einem Song eine Geschichte zu erzählen. Das vergisst die Country-Weit nicht so schnell, selbst wenn

Partons Karriere zwischenzeitlich auch mal bizarre Wege einschlug und ihr Image unter ihrem Pop- und Showkitsch aus den 8oern litt. Mit ihren letzten Bluegrass-Platten verschaffte sie sich sogar wieder internationalen Respekt, backwoods barbie ist natürlich für den amerikanischen Markt gedacht, wo man immer noch nicht genug von Country-Pop kriegen kann. Parton, eine kluge Geschäftsfrau, die ihren eigenen Country-Themenpark (Dollywood !)sowieTV und Filmproduktionen besitzt, wollte wohl testen, ob sie es auch kommerziell noch drauf hat. Mit ihrer Version von „Stairway To Heaven“ bewies die 62-Jährige zwar längst ihre Schwäche für bescheuerte Coversongs. Nun aber leistet sie sich ein gefiddeltes „You Drive Me Crazy“ von den Fine Young Cannibals, das höchstens beim Kinder-Square-Dance im Themenpark zu gebrauchen ist. Ansonsten gibt es meist flotten, klassischen und emotionalen Country-Pop. der den treuen Dolly-Fan und den Modern-Country-Freund nur glücklich machen kann. Dolly is back, VÖ.19.9.

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