Dredg – Catch Without Arms

Okay, die Stimme ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Sänger Gavin Hayes entwickelt im Überschwang in Songs wie ‚Bug Eyes‘ und ‚Not That Simple‘ ein schmachtendes, liebliches und hochgradig gefühlsschwangeres Pathos, das schon mal eher unangenehm an Journeys Steve Perrys und Sagas Michael Sadler erinnert. Okay, Geschmackssache. Erneut hat sich das kalifornische Quartett auf George Lucas‘ Skywalker Ranch eingegraben, um dort seinen dritten Longplayer einzuspielen. Im Unterschied zum Vorgänger El Cielo erweist sich das neue Album nicht mehr ganz so experiementierfrickelig. Anscheinend haben sich Dredg in den vergangenen drei Jahren ein paar Ecken und Kanten abgestoßen. Aut der Habenseite stehen schöne Melodiebögen und eine Menge satte, effektgeladene Sounds von Gitarrist Mark Engles, die schon mal an The Edge von U2 erinnern („Planting Seeds“) und den zwölf Tracks eine Menge Farbnuancen verpassen, statt dem stereotypen Nu-Rock-Downtuning-Bratsound-Einheitbrei. Überhaupt Sounds: Auch Drummer Campanella bastelt unterschiedliche Trommelklänge bis hin zum (freilich selbst gespielten) Ambience-Down-Beat in „Sang Real“. Dazu gibt’s Klavier- und Streicher-Sounds, kleine Details und i-Tüpfelchen – nicht umsonst genießen die Musiker den Ruf, kreative Kunstfreunde ZU sein.

www.dredg.com