Dub Pistols – Point Blank

In Deutschland konnte die Formation um den ehemaligen Clubpromoter Barry Ashworth bis jetzt noch nicht so recht Fuß fassen. In England dagegen landeten die Dub Pistols mit den drei Singles „There’s Gonna Be A Riot“,“Westway“ und „Best Got Better“ veritable Underground-Hits. Völlig zu Recht, wie die Band auf ihrem Debütalbum jetzt mit elf Stücken eindrucksvoll unterstreicht. Statt einfältiger BigBeat-Gewitter überzeugt die Truppe in den 58 Minuten mit einer furiosen Reise durch die neuere Musikgeschichte. Vom swingenden Rocksteady-Beat in „Cyclone“ über fulminante Elektro-Grooves bis hin zu massiven Dub-Sounds reicht die musikalische Spanne auf „Point Blank“. Die Dub Pistols vermeiden dabei geschickt alle offensichtlichen Klischees, die die meisten aktuellen BigBeat-Produktionen so berechenbar und einfältig klingen lassen. Die Formation setzt dagegen auf fette Baß-Klänge und schwer festzumachende Soundzitate. Besonders mit Stücken wie dem pumpenden „Blaze The Room“ und „Anarchy“, einer sechs Minuten langen, eigenwilligen Hommage an die Detroit-Bass-Szene, gelingen der Gruppe Kompositionen, die sich durch ihre umwerfende Dynamik jeder vorschnellen Kategorisierung entziehen.