Eagles Of Death Metal

Heart On

Downtown/Cooperative

Als Jesse Hughes 2006 beim Frequency Festival kurz vor Schluss des furiosen Auftritts der Eagles Of Death Metal mitten in einem Song auf die Bühne kotzte, weil er nicht mehr konnte, war das für jeden, der es sah, ein großer Moment in Rock’n’Roll. „Let’s see if we can kill me with Rock’n’Roll tonight!“, rief Jesse da und ein breites Grinsen zog den monsterhaften Schnurrbart in die Länge. Zwei Jahre später ist „Boots Electric“ Hughes immer noch nicht tot, und die Eagles Of Death Metal sind es genausowenig. Auch wenn das Herz auf dem Plattencover von der Klinke eines Gitarrenkabels durchbohrt wird, es schlägt, es poltert, ach was: es haut drauf. Eher LoFi wie PEACE LOVE DEATH METAL von 2004 als diabolisch wie DEATH BY SEXY von 2006 rumpelrocken sich Jesse und sein Homie Josh Homme durch ihr drittes Album. Mal krachend („Anything ’Cept The Truth“), mal groovend („Tight Pants“), mal psychedelisch, fast krautig („I’m Your Torpedo“) hat es HEART ON ganz auf unsere Hüften abgesehen. Jeder einzelne Song ist natürlich mit einer dicken Portion Selbstironie ausgestattet, alles ist also ganz so, wie man das erwartet hatte. Das könnte gleichzeitig der große Kritikpunkt an der Platte sein. Aber: Muss sich dieser kompromisslose sexy Garagen-Rock’n’Roll überhaupt weiter entwickeln? Die Antwort ist wahrscheinlich: Nein, denn sonst würde einem HEART ON 2008 ziemlich auf den Zeiger gehen. Tut’s aber nicht. Ist nämlich: geiler Rockscheiß.