Eagles Of Death Metal

Zipper Down

Universal VÖ: 2. Oktober 2015

Boogie-Rock mit der tongue in der cheek, aber auch überall sonst.

Hach, das Spiel mit der politischen Korrektheit: Die Welt kotzt zu Recht auf einen beschissenen Zahnarzt, der einen Löwen gekillt hat, und Josh Homme, die eine Hälfte der EODM, kündigt an, zum Release des vierten Albums seines Nebenprojekts Tauben in die Luft zu entlassen. Tauben, denen man zuvor die neuen Songtitel eintätowiert hat, „which is probably going to get me in a lot of trouble“, wie er sagt.

Über die Qualität der neuen Platte urteilen er und Partner Jesse „The Devil“ Hughes, dass das Album das Zeug habe, die Erderwärmung zu beenden und Hungersnöte zu stillen. Dazu kommt das bedenkliche Artwork, das diesem Textfeld hier vorangeht, auf dem eine kopflose Frau auf das reduziert wird, was dem Macho wichtig ist.

Das Konzept von ZIPPER DOWN sei, laut Hughes, die Lektion, dass Analverkehr jegliche Probleme löse. All das mag man lustig, langweilig oder widerlich finden. Letztlich findet das hier aber im Rock’n’Roll-Circus und nicht auf politischem Parkett statt. Widmen wir uns also der Musik: Die ist, wie gehabt, effektiver Boogie-Rock. „You know, the deuce can boogie“, singt Hughes in „The Deuce“, „Skin-Tight Boogie“ heißt ein anderes Stück.

Eine Interpretation eines alten Gassenhauers haben die Coverexperten nach Neufassungen von etwa „Stuck In The Middle With You“ von Stealers Wheel und „Beat On The Brat“ von den Ramones auch wieder ausgeheckt: Die gestampfte Version von Duran Durans epischem „Save A Prayer“ überrascht zwar mehr als zuletzt das supererwartbare „Addicted To Love“ von Robert Palmer, bleibt aber hinter den Möglichkeiten zurück. Live wird das, wie eh und je, funktionieren. Frauen werden johlenden Biertrinkern bereitwillig ihre Brüste zeigen und man wird sich fragen, ob die Existenz dieser Band zur Verbesserung der Welt beiträgt. Und ob das wichtig ist. Oder, um einen Kollegen zu Wort kommen zu lassen, der Homme und Hughes neulich wie folgt eingeschätzt hat: „Die sind wahrscheinlich schon in Ordnung – nur halt in Stiefeln“.