Eddie Money – Where’s The Party?

Dezenter Anzug, offenes Hemd, die unvermeidliche Kippe zwischen den Fingern – der lässige Eddie, New Yorker mit irischem Stammbaum, präsentiert sich auf seinen Covern als „second hand“-Dean Martin im Rockfach. Mit seinem Album WHE-RE’S THE PARTY ? macht er die Fünfe voll.

Nach einem heftigen Flirt mit Gospel und Soul – nachzuhören auf seinem zweiten Opus – und einigen überproduzierten Nettigkeiten an anderer Stelle erinnert sich Money der Tugenden, die ihn 77 nach seiner Entdeckung durch Impresario Bill Graham berühmt machten.

Mit kehliger Whisky-Stimme intoniert der Rock-Crooner solide Songs über unsolide Mädchen („Bad Girls“, „The Big Crash“), zweifelhafte Rotlicht-Bars („Club Michelle“) und das hektische Vergnügen der „road romeos“ („Back On The Road“).

Klar, daß er mit diesen Allerwelts-Themen nur knapp an den üblichen Klischees vorbeisegelt – wenn überhaupt! Nur seinem herzhaften Organ ist es zu verdanken, daß sein kerniger Burt Reynolds-Chauvinismus nicht jeder Sympathie entbehrt.

Sowohl textlich als auch musikalisch hält unser- Mann es mit der Tradition. Highlight des Albums ist zweifellos „Backtrack“, der zugleich längste und von der Inszenierung her altmodischste Titel: Ein verhaltener Piano-Auftakt verdichtet sich zu stampfenden Akkorden, schwelendes Orgelfeuer und heulende Gitarren umgeben das ächzende Blues-Malcanto des Partykönigs.

Auf zugkräftige Namen und teure Studiogäste hat Money diesmal verzichtet. Produzent Tom Dowd (Eric Clapton u.a.) entwarf einen überaus kompakten, songdienlichen Sound. Solistische Extratouren waren ebensowenig gefragt wie Experimente. Sensationen, Weltbewegendes…? Nein! Eine Party ohne Überraschungen. (3)