Eela Craig – One Niter

Eela Craig sind in Linz/Österreich beheimatet und treten in der Besetzung Gitarre, Baß, Schlagzeug sowie mit drei Keyboard-Leuten auf, was natürlich einiges befürchten läßt. „One Niter“ entstand in München und bietet, abgesehen von zu geringer Betonung der Höhen, ein sehr transparentes Klangbild, wie man es etwa auch von der Hamburger Formation Lucifer’s Friend gewohnt ist. Wie letztere bevorzugen auch Eela Craig flächige, weit ausholende Melodiebögen, abrupte Sprünge in Rhythmus oder Instrumentierung und durchweg lange Stücke. Das Cover der Platte wurde geschmackvoll gestaltet, Textblatt und Ansichtskarte liegen bei. Die Musiker tragen alle lange Haare und scheinen mir instrumental recht versiert, außerdem merkt man, daß ihnen die gesamte Rockmusik der letzten zehn, zwölf Jahre, vor allem aber Rick Wakeman, Mike Oldfield, Yes, Gentle Giant, Vangelis Papathanassiou und Pink Floyd bekannt sind. Emotional weckt „One Niter“ in mir das Verlangen, meine Freundin besonders herzlich in den Arm zu nehmen, eine Kerze anzuzünden und die Sektflasche kaltzustellen -Abdunkelung des Raumes bereits vorausgesetzt. Und da ich mich bis hierhin um eine nüchterne Bewertung der LP gedrückt habe, will ich das auch weiter so halten: Je nach Stimmung werfe ich sie in die Ecke oder streichle sie liebevoll, was immer das bedeuten mag. Eine Stern-Bewertung wäre unangebracht, da man die Sterne angesichts dieser Musik lieber am Firmament funkelnd betrachten sollte -Küßchen an die Freundin nicht vergessen!