Ekkehard Ehlers – Plays
Was haben Cornelius Cardew (englischer Avantgardist mit sozialistischer Ader], Hubert Fichte (deutscher Schriftsteller), John Cassavettes (einer der ersten großen Independent-Regisseure), Albert Ayler (Freejazzer mit spirituellem Anspruch, zu Lebzeiten verkannt) und Robert Johnson (Blues-Mythos, zu Lebzeiten unbekannt] gemein? Sie sind tot, und ihr Werk spielte sich auch auf einer Metaebene ab. Die Musiker, der Regisseur, und der Schriftsteller waren mehr als Handwerker, die Musik gemacht, Filme gedreht oder Geschichten erzählt haben. Das Werk von Cardew, Fichte, Ayler und Cassavettes ist von einer zweiten Ebene durchdrungen (was ein entscheidender Faktor bei der Verleihung von „Kultstatus“ sein dürfte]. Dem trug Ekkehard Ehlers, Frankfurter Elektroniker (Autopoieses. Auch] mit seiner PLAYS-Serie Rechnung, die auf 7″ und 12″-Singles bei dem Kölner Staubgold- und dem holländischen Bottrop-Boy-Label erschienen ist. Ehlers „covert‘ hier nicht die Stücke der Künstler (was im Fall von Fichte und Cassavettes sowieso sinnlos wäre), sondern kreiert mit dekonstruktivistisch bearbeiteten Samples (Cello bei Ayler, Gitarre bei Fichte und Johnson] mikro-elektronische Klanglandschaften, die den Geist der Genannten wachrufen und vage Erinnerungen an sie evozieren sollen.
Und das hat ja dann durchaus wieder eine metaphysische Qualität.
www.staubgold.com
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