Electric Music – Electric Music; Mobile Homes – Mobile Homes
Zwei Alben, ein kreativer Kopf: Karl Bartos, zwischen 1975 und 1990 Mitglied bei Kraftwerk, hat sich inzwischen gänzlich vom Computer-Futurismus der wegweisenden Elektro-Pioniere verabschiedet. Sein Projekt Electric Musik, das bereits in die zweite Runde geht, setzt mit dem Album ELECTRIC MUSIC, 3 Sterne, eher auf poppige Synthiesounds mit akustischen Gitarren und honigsüßem Gesang, wie er etwa in England schon seit Jahren praktiziert wird. Da gibt es haufenweise euphorische Hooks mit eingängigen Harmonien und Texten, die keine Platitüde aussparen. Aber warum auch nicht – Pop ist schließlich ein Klischee für sich und wird von Bartos, der den charmanten Garagensound im High-Tech-Labor entworfen hat, auch genau so verstanden. Nur: Wirklich originell ist der geflügelte Wohlklang nicht. Dasselbe gilt leider auch für das fünfte Epos der schwedischen Mobile Homes, denen Bartos-als Produzent, Songwriter und Gitarrist – denselben Sound verpaßte wie schon Electric Music. Da stellt sich natürlich die Frage, warum beide Alben zur selben Zeit bzw. nicht gleich als Doppel-CD erscheinen. Sicher, MOBILE HOMES, 3 Sterne, ist etwas vielseitiger und mit mehr Ecken und Kanten ausgestattet, haut aber doch in die selbe, hochmelodische Kerbe wie etwa ABC, Blow Monkeys.Silencers, Aztec Camera oder auch Orange Juice. Nett – aber auch nicht mehr.
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