Elle P. & Iftah

Mathilde Bitterend

Snowhite/Rough Trade

Ein nicht unwesentlicher Beitrag zum immergrünen Thema Electropop.

Leser, die jede einzelne Zeile in diesem unserem Magazin aufsaugen, wissen ganz genau: Die Berliner Sängerin und multidisziplinär tätige Künstlerin ­Elle P. ist auf diesen Seiten ein Weltstar. Das aktuelle Album, MATHILDE BITTER­END, das dritte in Zusammenarbeit mit Iftah Gabbai vom israelisch-deutschen Elektronik­duo Skinnerbox, wäre eine gute Gelegenheit, diesen bislang eher begrenzten Starstatus auszuweiten.

Wir wollen ja nicht zu sehr auf den Busch klopfen und behaupten, Elle P. & Iftah katapultierten den Electropop auf ein neues Level, aber das Zusammenspiel zwischen dem unglaublich variationsreichen Gesang und der Musik geht weit über das 08/15-Zeug hinaus, das in diesem anscheinend immergrünen Genre sonst so zu hören ist. Manche Tracks haben den Charme von Homerecordings, was nicht unbedingt eine ästhetische Entscheidung zur Grundlage haben muss, sondern von wirtschaftlichen Erwägungen motiviert sein kann.

Elle P. haucht und flüstert, kiekst und charmiert auch schon mal wie die Unschuld vom Lande. MATHILDE BITTEREND hat kantige, teilweise hübsch abstrakte Arrange­ments mit Sounds, die stolpern und hängen bleiben, und komischen Breaks. Die Songs überlegen sich dreimal, den einfachsten Weg zu gehen, entscheiden sich aber dagegen und fallen trotzdem nicht durchs Pop-Raster.