Keiner wurde mehr ausgeschlachtet als der „King Of Rock’n’Roll“. Schon zu Lebzeiten existierten, dank seines geschäftstüchtigen Managers Colonel Parker, weltweit unterschiedliche Fassungen seiner zig Originalwerke – von den unzähligen Best Ofs, Greatest Hits und Golden Greats ganz zu schweigen. Hie und da tauchte immer mal wieder ein unveröffentlichter Track auf. Eine liebevoll-konsequente Ausforstung der Archive im Stile der Beatles-ANTHOLOGY blieb aber seltsamerweise, bis auf die legendären Sun- und zum Teil die 69er Memphis-Sessions, aus. Gemeinsam mit der stürmischen Anfangszeit bei RCA sind das sowieso die interessantesten Presley-Phasen. Gleich fünf ungehobene Schätze finden sich auf GREAT COUNTRY SONGS. Wie der Titel nahelegt, ein Querschnitt durch Elvis‘ Nashville-Repertoire. Tatsächlich aber eine stilistisch sehr großzügig ausgelegte Kollektion, die neben Perlen wie ‚I Forgot To Remember To Forget‘ , ‚Blue Moon Of Kentucky‘, ‚Your Cheatin‘ Heart‘ oder ‚Kentucky Rain‘ auch völlig country-untypische Schnulzen vom Kaliber ‚Make The World Go Away‘ enthält. Von den Studiokuriositäten ist leider keine wirklich neu. Ausgewählt wurden lediglich Alternative Takes von längst bekannter Songware (u.a. ‚Just Call Me Lonesome‘, ‚There Goes My Everything‘ , ‚Green, Green Grass Of Home‘, ‚Fairytale‘ ), die in besseren Versionen schon erhältlich sind. Ein Lob gebührt allerdings dem ausfaltbaren Booklet mit einem kompetenten Text von Charles Wolfe und eigenen seltenen Shots vom jungen Elvis in eindeutiger Countrypose.