Emika

Emika

Ninja Tune/Rough Trade VÖ: 30.09.

Bristol 1995 trifft Berlin 2011. Oder: Das dunkle Ende des Dub(step) frisst sich in die letzten Ecken einer Nacht im Berghain.

Bristol und die Folgen. Bristol war die Hauptstadt dessen, was später unter der Geschmacksrichtung TripHop die Supermärkte des Pop flutete. TripHop war das dunkle Ende des Dub, es wäre ohne Smith & Mighty und Massive Attack nie möglich gewesen, TripHop machte Tricky und Portishead zu household names links und rechts des Mainstreams. Womit wir eine Vorschau auf Emika wagen, die gebürtige Tschechin hat die Stadt viel später in der Übergangsphase von Drum & Bass zu Dubstep kennengelernt und lebt heute in Berlin, wo ihre reduzierten, düsteren Elektro-Tracks entstehen. Der Bristol-Sound aber ist mehr als nur ein Hintergrundrauschen auf diesem Debüt, seit dem offiziellen Ende des TripHop ist kein Album erschienen, das der Idee des Trip­Hop mehr geschuldet war als Emika.

Die Künstlerin als Sängerin und elektronische Geschichtenerzählerin, sie schwirrt mit einer Ansammlung von Vokalen und Konsonanten durch die letzten Ecken der Nacht, zeichnet ein Stück Noise aus dem Berghain auf und gibt dem Hörer ihr „Long Goodbye“ mit in den Morgen. Das ist die Musik, die wir hören, wenn wir nachts im Club versacken und schon neben der Spur laufen. Emika besitzt das große Talent, die vielen Farben der Düsternis in schillernde Soundscapes mit kurzen Melodie-Streifen zu verwandeln. Key Tracks: „FM Attention“, „3 Hours“, „Common Exchange“