Ensemble Modern Plays Frank Zappa – Greggery Peccary & Other Persuasions
Original sind sie nicht, sondern eher Fantasien – die Kompositionen, die Arrangeur Ali N. Askin in mühevoller Kleinstarbeit aus dem Datensatz von Frank Zappas Synclavier gefischt hat. Und an dem der Meister in seinem letzten Lebensjahrzehnt fast ein halbes Tausend Werke erfunden beziehungsweise neu designt und dann in bester Wildwuchsmanier abgespeichert hat. Natürlich ist vieles von dem, was da jetzt beim Ensemble Modern ans Licht kommt, jedem Zappaisten längst in Fleisch und Blut übergegangen. „The Adventures Of Greggery Peccary“ oder „Peaches En Regalia“ etwa. Oder die auf dem posthum veröffentlichten Album civilization phase in abgelegten Stücke „A Pig With Wings“ und „Put A Motor In Yourself“. Da Frank Zappa seit seiner Begegnung 1992 mit dem Frankfurter Ensemble Modern seine Liebe zum Orchester endgültig im Werk the yellow shark manifestiert hatte, gab es durchaus Überlegungen für weitere Kooperationen, die von Zappas Tod 1993 zunichte gemacht wurden. Der Fleiß von Ali N. Askin hat es nun möglich gemacht. Ingesamt zehn Bearbeitungen tummeln sich auf greggery peccary & other persuasions. Und die zumindest belegen, dass Zappas eklektizistischer Wahnsinn wohl nur von solchen Geigen, Hörnern und Rock-erfahrenen Schlagwerkern aufgezogen werden kann. Da geht es kreuz und quer, drunter und drüber, da mischt sich Steve Reichs Minimalismus ein, und da wird mit Charles Ives‘ „The Unanswered Question“ deutlich, warum Zappa ein Fan der klassischen Moderne war. Und wie Omar Ebrahim und Stimm-Berserker David Moss in „Greggery Peccary“ die Fäden ziehen und verknäueln, ist amüsant – obwohl eben nur zweite Hand.
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