Erykah Badu – New Amerykah Part One

Vor gut zehn Jahren war sie die neue Sensation, inzwischen haben sich die Dinge wieder beruhigt. Erykah Badu fühlt sich auf dem Boden der Tatsachen aber offenbar ganz wohl. „Had two babies different dudes, and for them both my love was true, this year I turn 36. damn it seems it came so quick, my ass and legs have gotten thick“, teilt sie in „Me“ mit. Nun, da das geklärt ist, geht die Texanerin in die Offensive. „Amerykahn Promise“ ist nicht nur vom Namen her mit dem Song von Ramp nahezu identisch. Die Originalinterpreten,einst von Roy Ayers protegiert, singen ausgelassen mit und sorgen für einen feierlichen und tanzbaren Einstieg, der wenig bis gar nichts mit dem gemein hat, was danach folgt. Madlib und Shafiq Husayn, die beiden Hauptproduzenten, versorgen die Sängerin ein ums andere Mal mit sphärisch-experimentellem Now-Sound. Badu gibt dazu kritische Kommentare über den Zustand der Menschheit ab, die vielen Songs politischen Anstrich geben, wie seinerzeit im Soul der 70er. Für faule Kompromisse, im Volksmund auch Hits genannt, bleibt da kein Platz. Badu ist sogar so radikal, dass sie die Singleauskopplung „Honey“ gar nicht auf der Trackliste erwähnt. Der von Synthesizerlinien dominierte Song taucht ganz am Ende auf. Vorher hätte er nur das tiefgängige und sinnliche Hörerlebnis gestört. >» www.baduworld.com >»“COVERVISIONEN“ S. 16