Euro Boys – Long Day’s Flight Till Tomorrow
Aha. Die Norweger wieder. Vier Herren, um genau zu sein, die uns auf dem Debütalbum JET AGE mit Instrumentals zwischen Surf-Twang, Easy-Listening und Sixties-Beat ansprechend unterhalten haben. Das war einmal. Jetzt tönt durch, daß sich die selben Herrschaften blendend mit der aufgelösten Band Turbonegro verstehen. „Come on down to the city“ singen die Euros und liefern dazu Blues-Gitarrenriffs ab, die selbst Metal-Fans nicht verschrecken. Der angegrungete Sound in „Transatlantic Phonecall“ und Seventies-Rock-Breaks schaffen ein semi-bombastisches Allerlei, das die Geschmackspolizei auf den Plan ruft.Tatvorwurf: Rock ’n‘ Roll-Urkraft paßt nicht zum stilvollen Ambiente, in dem die Band sonst schwelgt. Kluge Kniffe verhindern noch einmal weitere Strafverfolgung. „Gallery Oslo“ hätte einen passablen Backing-Track für die frühen Cardigans abgegeben. „Sex Kabin“ verbreitet schmutzig-loungige Atmosphäre, die man von exzessiven Rotlichtabenteuern her kennt. Grundsätzlich aber hinterläßt die Platte Unbehagen. Die Euro Boys haben sich auf eine lange Flugreise zurück in die Zukunft begeben und richten mit den Souvenirs ein Retro-Durcheinander an, das Wenigen nützt.
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