Everclear – So Much For The Afterglow

Art Alexakis hat noch einmal Glück gehabt: Wenn er so jung wie Kurt Cobain Weltruhm genossen hätte,“hätte ich mich wahrscheinlich auch selbst zerstört“, erklärt der 32jährige Frontmann der „Grunge“-Band Everclear. SPARKLE AND FADE, ihr zweites Album, hat in den USA Platin eingespielt. Das neue, SO MUCH FOR THE AFTERGLOW, erhärtet einen Verdacht: Everclear wollen sowas wie die netten Nirvana sein: Mit Drogen hat der Sänger schon seit zehn Jahren nichts mehr am Hut. Erwähnt werden muß das Thema trotzdem, das macht ja eine Band so authentisch. Auch die Slacker-Biographie wird textlich aufgekocht: In diesem Fall arbeitet der „looser geek“ im Plattenladen, und träumt von der nicht erfüllten Liebe zur Slackerin. Sie trägt – this year’s model nichts, weil sie ihr Geld im Striplokal verdient. Irgendwie grausam, das. Und es geht direkt auf Drüsen und Gemüt von aktuell Pubertierenden. Genau wie die Musik: Grunge will auch ein wenig Pop sein und steckt sich fremde Federn an. Ein Satz Bläser zur Hookline, die oft nicht hält, was das Intro versprochen hat. Geht trotzdem alles irgendwie in Ordnung, musikalisch. Nett eben. Die Platte gibt’s übrigens im Fachhandel. Wer unter 15 ist, sollte mit dem Kauf noch warten. Vielleicht liefert ja die Bank des Vertrauens die neue Everclear als Geburtstagsgeschenk.