Everclear – Songs From An American Movie Vol. 1 Learning HowTo Smile :: Entspannt
Eigentlich sollte es ein Soloalbum werden. Als Everclear-Mastermind Art Alexis den Kollegen jedoch das taufrische Songmaterial unter die Augen hielt, schnappten diese sofort zu. Mit SONGS FROM AN AMERICAN MOVIE VOL. 1: LEARNING HOW TO SMILE legt das Trio nun den ersten Teil eines geplanten Album-Doppels vor, der – gemäß dem Motto der Herren Jekyll und Hyde – einmal die sonnigen, einmal die dunkleren Aspekte des Daseins beleuchten soll. Dabei haben die drei Alternative-Rocker einen ungewohnt poppigen Weg eingeschlagen. Im dynamischen Wechsel zwischen verhalten groovenden Uptempo-Nummern und gediegenem Schrammelpop werden die diversen Abstufungen des Sonnendaseins ausgelotet. Entspannte Gitarren treffen auf breitflächige Bläsersätze, da zwischen ein paar Gags wie der alberne Jingle einer amerikanischen Radio-Show, der das funkige „AM Radio“ einläutet. So weit, so gut. Doch spätestens, wenn sich der Van Morrison-Klassiker „Brown Eyed Girl“ im klebrigen Mainstreamschlamm windet, drängen die ersten Schwachpunkte ins Hörfeld. Ein paar energetische Kracher hätten der Produktion genauso wenig geschadet wie eine klare Konzeption. So treiben die zwölf Songs mitunter ziellos durch ein Meer aus Indierock-Zitaten. Dabei erreicht der Weichspülkurs der Drei aus Portland durchaus seine Höhepunkte. Schrammelige Folk-Perlen wie der „Honeymoon Song“ und die sparsam orchestrierte Hommage an Art Alexis’Tochter Annabella bezaubern vor allem durch ihre Fragilität. Ihre Grunge-Punk Wurzeln sollten Everclear dennoch nicht aufgeben. In diesem Sinne: Wirfreuen uns auf Mr. Hyde.
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