Everything Everything

Re-Animator

AWAL/Rough Trade (VÖ: 11.9.)

Melancholia-Art-Rock können zurzeit nur die vier Mancunians.

Wenn jemand einem beim ersten Date verklickert, an Musik schlicht alles, everything, zu hören, sollte man schnell das Weite suchen. Man muss aber aufpassen: Falls diese Person gesagt hat, dass sie Everything Everything hört, ist das eine interessante Antwort. Das bedeutet nämlich, dass diese Person sich aus dem todlangweiligen Genre Melancholia-Art-Rock die allerbeste Band herausgepickt hat. Da kann man sich auf ein weiteres Date einlassen.

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Da macht es sich eben doch bezahlt, dass die vier Männer aus Manchester nix „Vernünftiges“ studiert haben, sondern Musikwissenschaft. Das spricht sich rum, auch bis zur Sängerin Denai Moore, die ihr aktuelles, zwischen House und R’n’B schillerndes Superalbum von Alex Robertshaw, dem zweiten Gitarristen hier, produzieren lassen hat.

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Was Tonarten und Beats angeht, sind Everything Everything ein ganz anderes Kaliber als die meisten ihrer Kollegen. Auf diesen einfallsreich knalligen Abwegen ist dann nicht mal der pathetischste Moment pedantisch nervig, sondern kathartisch befreiend. Mit RE-ANIMATOR könnten sie gar das etwas voreilig für gestorben erklärte Genre re-animieren. Das wär’s ja.