Fantastic Negrito

White Jesus Black Problems

Storefront/The Orchard (VÖ: 3.6.)

Gewaltige Blues- und Rock’n’Roll-Songs erzählen von einer Liebe, die Grenzen sprengte.

Jedes Album von Xavier Amin Dphrepaulezz ist ein dickes, fettes Geschenk des Schicksals – und der Medizin. Der heute 54-jährige Kalifornier wäre nämlich 1999 bei einem Autounfall fast ums Leben gekommen. Dass er im Zuge dieser Tragödie auch noch seinen Plattenvertrag verlor, bezeichnete er später als „Erleichterung“. Immerhin hatte sein Prince-iges Album X FACTOR in den 90ern kaum jemanden interessiert. Wahrscheinlich musste sich Dphrepaulezz erst eingestehen, dass er zu gleichen Teilen Funkmaster und Fan von dreckigem, fuzzigem Rock’n’Roll ist, um unter dem Namen Fantastic Negrito zu später Karriereblüte zu finden.

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Sein fünftes Album nach der Wiedergeburt, WHITE JESUS BLACK PROBLEMS, ist ein Multimedia-Großprojekt über eine weiße Dienstmagd, die sich in den USA des 18. Jahrhunderts in einen Schwarzen Sklaven verliebt. Größtes Kino ist schon der Opener: „Venomous Dogma“ wandelt sich vom entrückten Soul-Stück zum Blues-Monster, in dessen Bann wir armen Sünder erst zu Kreuze kriechen wollen – bevor der Leibhaftige höchstselbst in Fantastic Negrito zu fahren scheint. Lord, have mercy!

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Auch, wenn Dphrepaulezz sein Effektkisten-Inventar ausgesprochen gut kennt, auch wenn man also manchmal überfahren ist von so viel Wucht, muss man doch sagen: Kaum einer klingt derzeit so erdig und zugleich kosmisch, keiner „griiiiiieved“ so wundervoll wie Fantastic Negrito. Und nein, auch Jack White nicht.