Federico Albanese

By The Deep Sea

Neue Meister/Edel

Stille Wasser sind tief: zeitgenössische Komposition zwischen Soundtrack und Sphäre.

Viele sagen, die Klassik lebe im Filmsoundtrack, der musikalischen Untermalung bewegter Bilder, weiter. Federico Albanese machte bereits einige Filmsoundtracks, unter anderem für die Dokumentation „Cinema Perverso“ von 2015. Aber der gebürtige Mailänder bringt auch Alben heraus, ohne dass sie Filme untermalen.

Sein drittes Solowerk BY THE DEEP SEA ist wieder so ein Stück Soundtrack, für das sich der Hörer erst die bewegten Bilder selbst beschaffen muss – in der Fantasie, vor dem inneren Auge. Albaneses Neo-Klassik wird beherrscht von seinem Klavierspiel, ist angereichert von dramatischen Streichern („Minor Revolt“) oder auch Synthesizerklängen („682 Steps“).

Seine Kompositionen erinnern an Zeitgenossen wie Max Richter und Nils Frahm, in den besonders mitreißenden Momenten denkt man sogar an Yann Tiersen – im wunderschön-schwelgerischen „Veiled“, das stark an Tiersens Arbeit zu „Good Bye Lenin!“ erinnert. Der seit 2012 in Berlin lebende Albanese scheint nun endgültig seinen Stil gefunden zu haben. Sphärisch, empathisch, gleichsam erhaben kommen seine Kompositionen daher – und brauchen nicht zwingend eine große Leinwand, dafür viel Gehör.

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