Femi Kuti – Fight To Win :: Afrofunk

Wahrscheinlich musste Femi Kuti erst drei Schritte zurückgehen, um ganz weit vorne anzukommen. Mit FIGHT TO WIN, seinem dritten Album, tritt der Sohn in die Fußstapfen des Afro-Jazz-Übervaters Fela Kuti, dessen Lebensmaxime wie ein großes Banner über diesem Album prangt:“The Secret of life is to have no fear“. Auf zwölf CD-Tracks umgesetzt und wirkungsvoll von Gästen aus HipHop und Soul (Mos Def,Common,Jaguar Wright) flankiert, heißt das: wütende, selbstbewusste Texte, die eine Rückbesinnung auf die afrikanischen Werte fordern – scharfer, swingender Afro-Funk in Vater-Fela-Tradition. In „Traitors Of Africa“ ruft Femi Kuti (Gesang, Saxofon-Soli) die menschenverachtende Politik des Generals Babangida wach, unter deren Folgen Nigeria heute noch leidet. „Stop AIDS“ ist der ultimative Aufruf an seine Brüder im afrikanischen Kontinent:“You better cover your bamboo“. Die gravitätischen Bläsersätze, die sich immer wieder aus dem polyphonen Zauber herausschälen, legen die entscheidenden Fährten in Richtung Fela. Der Geist Fela Kutis, 1997 an den Folgen von AIDS gestorben, Nationalheld, Staatsfeind, Sex- und Pop-Idol Nigerias in Personalunion, ist allgegenwärtig auf diesem Album. Femi Kuti, der in Lagos den legendären Afro-Jazz-Schuppen „The Shrine“ wiederaufbaute, in dem Fela einst seine umwälzenden Live-Shows zelebrierte, hat eine Sprache der Klarheit, der Stärke und des Selbstbewusstseins gefunden, die besticht. Das englische Wort „educate“, sagte Fela Kuti einmal in einem Interviewest nur falsch gesprochenes Yoruba („edu ki e ti“) – legt die von den Kolonialisten vergebenen Namen ab, fordert Femi in „Alkebu-Lan“. Der Kreis schließt sich. Und FIGHT TO WIN ist der Slogan, der greift. Er schließt den Spaßfaktor der Beastie Boys („Fight For Your Right To Party“) gleich mit ein. Dafür sorgt nicht zuletzt Beastie Boy Money Mark,der hierein paar entscheidende Keyboards und Effects beisteuert.

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