Fistfunk – Totalmassconfusion
Wieder mal eine Crossover-Metal-Band, wieder mal aus Schweden, diesmal Überraschung! – gut. Dem Oktett (!) aus Stockholm gelingt mit seinem Debüt etwas, was Dutzende austauschbar klingender Genrekollegen tagtäglich verfehlen: sie schaffen etwas zumindest halbwegs Eigenständiges. Zu diesem Zweck ließ man freilich nichtsdestotrotz die gesunden Einflüsse der ersten Liga des Genres auf sich wirken: Supergroove, Jet Black Joe, Clawfinger, Urban Dance Squad, Rage Against The Machine. Vertrackte, ineinandergeschachtelte Rhythmen, synthetisch-unterkühlte Gitarrenriffs, ökonomisch-wirkungsvoller Einsatz von Samples und archaischen Synthie-Schwaden, exaltierte Sologitarrenarbeit. Aus diesen Zutaten destilliert man auf TOTALMASSCONFUSION einen Sound, der beim Hörer sanftes Einnicken gleichermaßen verhindert wie er übermäßigen Gebrauch der Skip-Taste überflüssig macht – was man guten Gewissens nur von einer Handvoll artverwandter Alben behaupten kann. Zwar schrammen die „Huah! Fuck The SystemT-Raps der erzürnten Schweden bisweilen hart am Klischee vorbei, trotzdem hält sich über Highlights wie ‚Grandpa‘, ‚Bob Your Head‘, das grandiose ‚Coming Up From Behind‘ (mit akustischem Gitarrenriff) und ‚P.O.S.S.E.‘ knappe 45 Minuten lang ein Spannungsbogen, von dem manche grimmig guckende Kopfsockenträger nur träumen.
Mehr News und Stories