Fleetwood Mac :: The Vaudeville Years Of Fleetwood Mac 1968-1970

Es erinnert ein bißchen an diese dämliche „Ich bin zwei Öltanks“-Werbung: Fleetwood Mac waren nämlich im Grunde zwei Bands: zunächst eine feine Brit-Blues-Combo mit einem famosen Peter Green an der Gitarre, ab Mitte der Siebziger eine vom amerikanischen Songwriter-Duo Stevie Nicks und Lindsay Buckingham geprägte brillante Westcoast-Pop-Gruppe, die auch „Buckingwood Nicks“ hätte heißen können. Der Doppelsilberling THE VAUDEVILLE YEARS widmet sich ausgiebig der ersten Phase, jener Zeit also, da sich Mick Fleetwood,John McVie und Peter Green, die sich bei John Mayall’s Bluesbreakers kennenund schätzengelernt hatten, anschickten, mit Hilfe von Jeremy Spencer und Danny Kirwan ihrem einstigen Mentor Konkurrenz zu machen. Das Problem: Die frühen Fleetwood-Tage sind längst hinreichend dokumentiert (empfehlenswert: LIVE ATTHE BBC), Keller und Speicher geben nicht mehr her als dieses Sammelsurium aus Alternative-takes, Work-in-progress-Schnipseln und Sessionfragmenten, das allenfalls beinharte Fans begeistern wird. Der Rest sei hiermit gewarnt vor selbstvergessenem Gedudel („October Jam“, „The Madge Sessions“) und fadem Gelaber („Jeremy’s Contribution To Doo Wop“). Selbst vermeintliche Paradestücke helfen da nichts mehr. Im Gegenteil: Selten hat man lebund lieblosere Versionen von „Oh Well“, „Man Of The World“ und „The Green Manalishi“ gehört.