Floy Joy – Weak in the presence

Von Rechts wegen hätten sich Floy Joy nach dem ersten Album und dem Ausstieg von Sängerin Caroll Thompson und Bassist Shaun Ward umbenennen müssen. Derselbe Name auf dem Cover von WEAK IN THE PRESENCE OF BEAUTY ist übler Etikettenschwindel.

Die Gemeinsamkeit mit INTO THE HOT (1984) beschränken sich auf Michael Ward (Saxophonist und nicht unbedingt die treibende Kraft der Original-Besetzung) und Don Was. Letzterer wiederum hat schon mit Bruder David und Was (Not Was) vorgemacht, wie man einer vielversprechenden Gruppe Witz und Biß ihres Debut-Albums beim Zweitling ratzekahl wegproduziert.

Floy Joy I spielten nicht einfach souligen Pop oder poppigen Soul, sondern hatten ihre ureigene Note, eine minimal angeschrägte, immer leicht verschleppte Spannung, die sich — besonders live -— in stilvoller Tanzwut – entlud.

Floy Joy II haben nichts von alldem, weder Stil noch Wut. Mit einer Hucke voll Gastmusiker wurschtelt sich das neue Dreiergespann durch zehn gänzlich unoriginelle Songs aus sämtlichen Tanzmusik-Sparten, die so gemeinhin als angesagt gelten. Bläser müssen sein, Funk und Soul sowieso, die 60er sind immer noch unglaublich hip, ein bißchen Quetschkommode kann nie schaden, bla bla. schnarch …