Folly & The Hunter

Awake

Outside Music/H’Art Musik-Vertrieb

Melancholischer Piano-Pop mit Aussicht auf Stadionrock.

Und dann kommt auf einmal „Duisburg“, ein stiller Song mit einem leicht hymnischen Mittelteil, der sanft in einen Bläsersound eingewoben ist. Duisburg? Pott-Ästhetik, Schimanski-Scheiße, Schlusslicht der Zweiten Liga – es existiert wohl keine Assoziation, die uns direkt zu Folly & The Hunter führt. „Duisburg“ ist mehr ein Blick aus dem Tourbus, eine flüchtige Sequenz, die sich in eine Reihe von Beobachtungen fügt, die Songwriter Nick Vallee unterwegs von den Bühnen in Europa so mitgenommen hat.

Die Melodien und Lyrics für AWAKE schrieb er auf der Tournee, auf Platte verbindet die kanadisch-britische Band sie zu einem melancholischen Liederzyklus, der sich mittig zwischen Indie-Pop und Orches­terbombast einrichtet. Wohlfeile Kompositionen auf Pianobasis, mit dramatisch herbeirauschenden Refrains. Man kann diesen Stücken anhören, dass sie in einem anderen ihrer sieben Leben einmal ein Dasein als Folk-Weisen fristeten, hier und jetzt aber wollen sie nach draußen, nah ans Publikum. Wo das eigene Leben mit dem der anderen Verbindung aufnimmt. Live bestimmt eine Wucht.