Frank Sinatra :: Sinatra: Vegas

Swing, Blues und Balladen, Stil, Coolness und Grandeza:“The Voice“ mit fünf zwischen 1961 und 1987 in Las Vegas aufgenommenen Konzerten in einer Box.

Sie stellen in der Bar Ihres Vertrauens einen Besorgnis erregenden Publikumsschwund fest? In welches Geschäft Sie auch gehen, überall ist der Bourbon aus? Enge Freunde sind nicht mehr zu sprechen? Gut möglich, dass das Rundum-glücklich-Paket für Frank-Sinatra-Fans der Grund ist für derlei seltsame Phänomene, SINATRA: VEGAS heißt dieses natürlich wunderbarst aufgemachte Schatzkästchen, und es enthält fünf bisher unveröffentlichte Shows des Mannes, den sie ehrfürchtig „The Voice“ nannten, vier davon auf CD und eine auf DVD, dazu ein geradezu luxuriöses 64-seitiges Buch mit Kommentaren, Essays, seltenen Fotos und und und … Wir hören ..01′ Blue Eyes“ bei Auftritten im November 1961 sowie im Januar/Februar 1966 (damals begleitet vom Orchester Count Basie mit dem blutjungen Quincy Jones als Dirigenten] im Sands. Wir hören ihn in kleiner Besetzung zusammen mit Tochter Nancy und Buddy Dean Martin im März 1982 im Caesars Palace sowie, wieder in großorchestraler Grandezza, im April 1987 im Golden Nugget. Wir sehen schließlich auf DVD das kompette Konzert vom 5. März 1978 im Caesar’s Palace samt diverser Backstage-Impressionen. Wir hören, sehen – und sinken auf die Knie vor dieser Stimme, dieser Ausdruckskraft, dieser Eleganz, dieser Coolness, vor all dem eben, was einen berühmten Sängerkollegen zu dem Stoßseufzer veranlasste: „Frank ist der größte Sänger seiner Zeit. Aber warum musste es ausgerechnet auch meine Zeit sein?“ Welche dieser Shows man favorisiert, ist Geschmacksache, großartig sind sie alle. Ihr treuer Schreiber etwa schwört auf den fulminanten Swing des Count Basie Orchestras auf CD 2, derweil der Mann aus Hoboken. New Jersey, alle Register zieht, sich bei „I’ve Got A Crush On You“ hinreißend versingt (und daraus ein herrliches Comedian-Stückchen zaubert), mit dem Publikum schäkert, mit seinen Musikern flachst, einen bei „The September Of My Years“ zu Tränen rührt – ein Genie in der Form seines Lebens, no less. Dass Sinatra mit seinen Interpretationen all der wundervollen Klassiker des Great American Songbooks – von „Moonlight in Vermont “ bis „I Get A Kick Out Of You“, von „The Lady Is A Tramp“,“Night And Day“ bis „What Now My Love?“ – die Robbie Williams, Bryan Ferrys und Rod Stewarts dieser Welt zu Chorknaben degradiert, sei nur am Rande vermerkt. Natürlich bleiben die Atmosphäre und Dichte klassischer Studioalben wie frank sinatra SINGS FOR ONLY THE LONELY (Iggy Pops Lieblingsplatte], in the wee small hours of the morning und come Swing with ME unerreicht. Aber wie Sinatra im Rapport mit dem Publikum selbst läppische Vorlagen wie „Get Me To The Church In Time transzendiert, ist mit Worten nicht zu beschreiben. Das muss man selbst erleben. Stück für Stück entdecken (und zu entdecken gibt es eine ganze Menge, inkl. eines Interviews über die Rassentrennung in Nevada], genießen. Immer wieder aufs Neue. >>>

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