Freakwater

Dancing Underwater

Janet Beveridge Bean (hauptberuflich als Schlagzeugerin in den Diensten von Eleventh Dream Day) erlag Anfang der 90er dem weitverbreiteten Gary Floyd-Syndrom: Ex-Punk macht auf Folkie. Zusammen mit Catherine Irvin, David Gay und Jon Spiegel gründete sie das Folk’n’Country-Projekt Freakwater. Dessen ultra-traditionelle Klänge wirkten in einer Zeit, in der unter dem Etikett „Alternative“ schwerstes Rocken angesagt war, reichlich deplaziert. Was aber an deren Schönheit nichts änderte. Mit traumhaften zweistimmigen Harmoniegesang, Fiddle und Pedal Steel Guitar loteten Bean und Irvine das weite Feld traditioneller amerikanischer Musik zwischen Bluegrass, Country und Folk aus. Mit DANCING UNDERWATER, dem zweiten Album aus dem Jahr 1991, machten Freakwater den Folk im Indie-Kontext salonfähig. Mit Coverversionen wie „Little Girl And The Dreadful Snake“ von Bluegrass-Erfinder Bill Monroe oder „Annabelle Lee“ von Neo-Folkie Bob Neuwirth sowie ihren Eigenkompositionen wie dem wunderschönen „A Song You Could Cry For“ – ein Stück, das mit Verlaub, das Potential zum Klassiker hat. Die Damen Bean und Irvine sind noch heute mit wechselnden Begleitern in Sachen Roots-Forschung unterwegs.