Frederic Galliano – Frederic Galliano And The African Divas

Auf der Suche nach dem Ursprung der Tribal & Techno-Bewegung führt so mancher Weg auf den Schwarzen Kontinent. Auch Frederic Galliano schlug sich mit seinem mobilen Studio in die Büsche, wo ihm der Wind den Staub der Sahel-Zone ins Mikrofon pustete. Mit reicher Beute kehrte er in sein Heimstudio nach Südfrankreich zurück. Auf zwei Silberscheiben entfaltet der 33-Jährige nun einen Mix aus ungefilterten Feldaufnahmen, pumpenden Discobeats, Dubeffekten, legeren Jazzimprovisationen und – last but not least – den charmanten Vibes von einem Dutzend Sängerinnen aus Senegal, Mali und der Elfenbeinküste. Doch anstelle eines gut geschüttelten Cocktails serviert der DJ und Producer in Personalunion eher eine Collage. Sein musikalisches Mosaik lässt die einzelnen Bausteine in ihren originären Farben funkeln. Die offenkundige Fähigkeit des Produzenten, sich mit Haut und Haaren auf eine fremde Kultur einzulassen, erklärt die Abwesenheit jener postmodernen Beliebigkeit, die Ethno-Soundschnipsel nur als exotisches Material verwurstet. Wie Issa Bagayogos aktuelles Album TIMBUKTU, dem ein ähnliches Konzept zugrunde liegt, macht Gallianos ambitioniertes Projekt den Blick frei auf die musikalische Zukunft des Schwarzen Kontinents.

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