Fuck – Baby Loves A Funny Bunny

Wir erinnern uns: Fuck, die sanfte Band mit dem unsanften Namen. Vor ein paar Wochen erst kam das reichlich mit Gimmicks bestückte Erstlingswerk PRETTY…SLOW heraus, und jetzt schiebt die Band aus San Francisco gleich den Nachfolger hinterher — was bei einer durchschnittlichen Produktionszeit von einer Woche pro Album so wundersam gar nicht erscheint. Der Gimmick ist diesmal die CD-Hülle selbst. Sie kommt in Form eines überdimensionalen Streichholzheftchens. Einziger Giveaway ist ein Aukleber, der — rot auf goldenem Hintergrund — den Bandnamen graphisch visualisieren hilft: diese bewußte Bewegung, die man als Zweitkläßler immer so gerne auf dem Schulhof mit Hilfe der beiden Hände gemacht hat. Unanständig. Und die Musik führt — genau wie der Name der Band — erst mal auf die falsche Fährte: BABY LOVES A FUNNY BUNNY beginnt mit einer rockigen Jam-Session namens ‚Boy Meets Girl‘ (eine weitere Reverenz an den Bandnamen, wenn man so will), die aber nur von kurzer Dauer ist, 17 Sekunden, um genau zu sein. Danach geht es genau so weiter, wie man es von Fuck gewohnt ist: schön schrammelig, verloren in Langsamkeit, in stimmungsvoller Stille, Melancholie in Moll, folkige Poesie in gedehnten Tönen. Neu ist diesmal der deutliche Hang zu mehr Mid-Tempo-Songs und die Orgelund Klavierbegleitung bei manchen Stücken. Das ist ja fast schon Prog-Rock.