Fury lnThe Slaughterhouse – The Color Fury

Das Sextett aus Hannover befindet sich bereits seit Jahren in einer eigentümlichen Grauzone. Seine Platten erzielen relativ gute Verkaufszahlen, und doch scheint es, als hätten die Sechs ihre beste Zeit längst hinter sich. Das wird auf dem neuen Album bereits beim zweiten Song „Angel & Saints“ deutlich, bei dem Fury In The Slaughterhouse nichts Besseres einfällt, als die schon tausendfach in ähnlichem Kontext verwendete berühmte Rede von Martin Luther King in einem reichlich konventionellen Rock-Song einzusetzen. Auch wenn die Band zur optischen Umsetzung von sechs Kompositionen junge, kreative Filmemacher eingeladen hat, um dem Beliebigkeitsterror der Musikkanäle zu entgehen, bleibt doch ein großes Fragezeichen stehen, und das bezieht sich in erster Linie auf die Musik der sechs Herren. Brav zusammengezimmerter Poprock ohne besondere Überraschungen. Geradlinige Arrangements, bereits hundertmal gehörte Gitarrenriffs [„Long Ride“] und Melodien, die an anderer Stelle sicher das Prädikat zeitlos erhalten. Zeitlos uninspiriert dürfte es im Fall von Stücken wie der Reggae-Nummer „Midnight Rider“ oder der ganz im Fahrwasser von R.E.M. dahindümpelnden „I Feel Fine“ und „Boomtown Babylon“ wohl besser treffen.

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