Gänsehaut – Schmetterlinge Gibt’s Nicht Mehr
Ein gewagter Gruppenname – bei einem Verriß wären Wortspiele damit geradezu unvermeidlich. Aber so weit kommt’s zum Glück gar nicht.
Dieter Roesberg und Gerald Dellmann, in den 70er Jahren als Gitarrist bzw. Keyboarder bei den damals recht erfolgreichen Satin Whale aktiv, haben unter ihrem Gruppen-Pseudonym Gänsehaut eine ungewöhnliche Platte produziert, die so recht in kein herkömmliches Schema passen will In einem zehnteiligen Songzyklus befassen sie sich mit der allseits bedrohten Tierwelt, in jedem Stück geht es um eine andere Art. Textlich zwischen kinderhedhaftem und bitterem Zynismus schwankend, gehen sie das klischeebeladene Thema erstaunlich unprätentiös an, wenngleich sich manchmal ein Ausflug ins Kitschige nicht ganz vermeiden läßt.
Während Gerald Dellmann für die Lyrics allein verantwortlich zeichnet, sind an der Musik beide Künstler beteiligt Sie lebt hauptsächlich von elektronischen Klangerzeugern und schlägt eine Brücke zwischen traditioneller Rockmusik und aktuellem Synthi-Pop, wobei man den Musikern ihre langjährige Routine im Arrangement von griffigen Melodien anmerkt. Nicht immer ganz passend ist die Stimme von Wolfgang Hieronimi, der zu sehr den Rocksänger alter Schule durchscheinen läßt. Eine Frauenstimme oder mehrstimmiger Chorgesang (wie im Titelsong) hätte manchen Stücken besser gestanden.
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