Galaxie 500 – Copenhagen

Da standen wohl nicht so viele Leute Nase-an-Nase mit Galaxie 500, als die Band ihre letzte Show auf ihrer letzten Europatournee im Jahr 1990 spielte. Damals in Kopenhagen. Doch die wenigen (offensichtlich betrunkenen) Dänen die gekommen waren, hört man fortweg juchzen und schreien auf COPENHAGEN, dem wertvollen Live- und Zeitdokument aus dem Archiv des dortigen Hörfunks. Ja, so war das damals: Galaxie 500 galten schon zu ihren „Lebzeiten“ als ein spieltechnisch eher minderbemitteltes und vermeintlich verschnarchtes Schrammeltrio aus New York City. Doch ihre treuen Freunde, für die es offensichtlich auch heute noch lohnt, Vier-CD-Boxen und Livemitschnitte (sowie in Kürze wieder die drei Original-Studioalben) auf den Markt zu werfen, sahen: Dean Wareham, Dämon Krukowski und Naomi Yang hatten das Herz am rechten Fleck. Großes Kritiker-Gähnen und Velvet Underground-Vergleiche wechselten sich ab, während sich die Kapelle rund ein Jahrzehnt lang melancholiebetäubt wahlweise großen Feedback-Infernos hingab oder zum gemächlichen Becken-Tupfen einfachgestrickte Akkorde zupfte. Auch COPENHAGEN zeigt: Galaxie 500 hatten bereits in den 80er Jahren jenen Dreh raus.auf den viele Bands erst später kommen sollten: mit vorzugsweise einfachsten Mitteln große Lieder zu kreieren.