Galliano & Portal – Blow up
Mit seiner bisherigen Arbeit hat sich der Akkordeon-Virtuose Richard Galliano als Nachfolger Astor Piazzollas zu etablieren versucht. Dank des französischen Klarinettisten Michel Portal verläßt Galliano nun endlich ein wenig die-für einen Akkordeon-Spieler zweifellos naheliegenden -Wege des „Tango Nuevo“. Im Duo finden die beiden nämlich zu einer dezent melancholischen Jazz-Spielart zusammen, die durch Portals Einfluß manchmal sogar eine Brücke zum Klezmer schlägt: Etliche ihrer Songs tänzeln auf genau diesem schmalen Grat zwischen ausgelassener Lebensfreude und abgrundtiefer Hoffnungslosigkeit. Da Michel Portal seine Klarinette in manchen Titeln gegen ein Bandoneon oder Saxophon eintauscht, kommen immer wieder neue und reizvolle Klangfarben ins Spiel. „Mozambique“ etwa, Neueinspielung einer zehn Jahre alten Portal-Komposition, bezieht ihren Reiz aus der tiefen Resonanz der Baßklarinette im Verbund mit den abgehackten Rhythmen des Akkordeons. Und natürlich darf auch ein Beitrag aus der Feder des großen Astor Piazzolla nicht fehlen: Das Quetschkommoden-Duo „Libertango“ zeigt, daß beide Musiker die vornehme Verruchtheit argentinischer Tango-Leidenschaft perfekt verinnerlicht haben.
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