Gandhi :: Kinostart: 18. Februar

Schon vor 20 Jahren begann der englische Regisseur und Pazifist Richard Attenborough („Oh, was für ein schöner Krieg“) mit den Vorbereitungen zu seinem Monumental-Opus über Gandhis Leben, fast zwei Jahre dauerte die Fertigstellung.

Dabei gelangen dem Meister historischer Filmstoffe etliche Superlative. In den 24 Wochen Drehzeit reiste die rund 2000 Mitarbeiter umfassende Crew quer über den indischen Subkontinent, drehte bei Temperaturen von 0 bis 40° an den Onginalschauplätzen. Neben der internationalen Starbesetzung wirkten rund eine Million Statisten für die aufwendigen Massenszenen mit. Für Gandhis Begräbnis waren es allem an die 200000. Und die Kosten des gigantischen Unternehmens waren zum Schluß auf runde 40 Millionen Mark angewachsen.

Die Rolle des Volkshelden – Mahatma („große Seele“) spielte der Schauspieler Ben Kingsley, der sich derart in seine Rolle hineinversetzte, daß er nach Gandhis Vorbild abends drei Stunden lang Yoga praktizierte und am Spinnrad saß.

„Einen überragenderen Hauptdarsteller hätte Attenborough für die Rolle kaum finden können. Eine fesselnde, bewegende Porträtstudie. Ein Filmepos. In der Fachwelt gilt Kingsleys Leistung in ,Gandhi‘ würdig für den Oscar“, schrieb die „Süddeutsche Zeitung“.

Gezeigt werden in dem gut drei Stunden dauernden Geschichts-Spektakel die wichtigsten Stationen von Gandhis Kampf gegen die Gewaltherrschaft der Briten. Gandhi, der in London studiert hatte, begann sein Engagement für die Unterpnvilegierten 1893 in Südafrika als Anwalt der indischen Einwanderer. 1914 kehrte er nach Indien zurück, wurde Präsident des Kongresses und setzte sich für die Unabhängigkeit, des Landes ein. Mehrere Gefängnisstrafen waren das Resultat seiner gewaltlosen Friedenspolitik.

Gandhi förderte das Spinnen in indischen Familien, was sein Volk von der britischen Textilindustrie befreien sollte, legte seinen europäischen Lebensstil ab, suchte eine friedliche Lösung für den Religionskonflikt zwischen Muslims und Hindus.

Als British Indien 1947 unabhängig wurde, teilte man es in die beiden Staaten Pakistan undIndien auf. Und im Jahr darauf wurde Gandhi, den heute noch 700 Millionen Inder „unseren Vater“ nennen, von einem Hindu-Fanatiker in Neu-Delhi erschossen.

Jetzt ist Attenboroughs Füm zum politischen Zankapfel geworden und hat in Indien eine Welle antibritischer Aktionen ausgelöst. Konservative Gandhi-Anhänger wollen mit Unterstützung indischer Filmleute gar den Start des Films im eigenen Land verhindern. In Amerika hingegen feiert die Presse den Film mit stehenden Ovationen. „Es gibt wenige Filme, die man absolut gesehen haben muß. Richard Attenboroughs , Gandhi‘ ist einer von ihnen. “ (Newsweek)