Gary Lucas – Improve The Shining Hour
Wer es so lange bei Captain Beefheart ausgehalten hat wie Gary Lucas, der weiß ge nau.wie die stilistischen Navigationsnadeln in Rotation gebracht werden können. Nämlich nur unter eklektizistischem Starkstrom, an den auch IMPROVE THE SHINING HOUR angeschlossen ist. Als ein Querschnitt durch die letzten 20 Jahre fröhliches Musizieren, bei dem sich Lucas von seiner besten Seite als enthusiasmierender Querkopf zeigen kann. In den 18 Miniaturen, die größtenteils unveröffentlichte Live-Mitschnitte sind, begegnet man da ausführlich dem Slide-Guitar-Derwisch, dessen Bottle-Neck-Permutationen mittlerweile oberste Messlatte für alle Gleichgesinnten sind. Zumal Lucas bei seinen Blue-Grass-Expeditionen spieltechnisch einfach ständig neue Fenster für neue Klangerzählungen öffnen kann. K3um verwunderlich, dass Lucas deshalb immer wieder auch bei Spoken-Word-Happenings gefordert wird, wie bei der exaltierten Session mit Nick Cave oder beim Underground-Chanson mit Paul Haines. Hier wie auch in den Filmmusiken, die ihn u.a. mit DJ Spooky zusammenführten, entpuppt sich Lucas aber stets als ein Klangbildhauer denn als futuristischer Geräuscheprovokateur. Als einer, dessen bisweilen unpolierte Vitalität immer auch Spuren von einer durchdringenden Schönheit aufweist.
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