Gary Moore
After Hours
Schon nach zwei Takten ist alles klar: STILL GOT THE BLUES, Moores Bekenntnis zum soliden 12-Takt-Schema aus dem Jahr 1990, besitzt nach wie vor Gültigkeit. Und Gary hat ihn, den Blues — in den Fingern, wenn er Gitarre spielt, aber auch in seiner kraftvoll melancholischen Stimme. Im Slow-Blues und bei Balladen kommt Moores Feeling ganz besonders zum Tragen. Dann macht er es spannend, läßt Pausen, variiert Sound und Phrasierung und kann immer wieder mit neuen Licks überraschen. Absolut authentisch ist seine Musik, wenn er bei „Woke Up This Morning“ und „Stormy Monday“ mit den Veteranen B. B. King und Albert King die Gitarren kreuzt — Blues pur. Weniger gelungen sind dagegen einige Ausflüge ins Powerplay. Denn bei diesen Exkursen gehen dem Iren die Heavyrock-bewährten Finger durch. Das Gefühl bleibt dann bisweilen auf der Strecke. Unterm Strich aber ist AFTER HOURS ein überzeugendes Album, das seinem erfolgreichen Vorgänger nicht einen Ton hinterherhinkt.
Voraussichtlicher VeröHentHchungstermin: 2. März