Gaz Coombes

Here Come The Bombs

Hot Fruit Recordings VÖ: 18.05.

Hausmusik mit elektronischen Einflüssen vom Supergrass-Sänger

Gaz Coombes, Ex-Sänger von Supergrass, reiht sich in die Riege der Indiepop-Frontmänner ein, die als Solomusiker elektronische Klänge in ihre Lieder einfließen lassen.  Im Gegensatz zu beispielsweise Kele Okereke von Bloc Party kann Coombes das auch sehr gut. Vieles von „Here Come The Bombs“ erinnert mit Disco-Beats an das Supergrass-Stück „Fin“ von 2005, das damit eine Vorwegnahme seiner Solokarriere gewesen sein könnte. „Fanfare“, mit seinen abprubten Höhenwechseln und scheinbar unkontrollierten Sequenzern klingt wie ein Stück von Tortoise, aber erstmals eben mit Gesang. „ Daydream in a Street Corner“ ist ein sympathisch zielloses Instrumental, mit dem der Songwriter bekennt, dass man nicht immer der perfekten Melodie hinterher jagen muss, sondern die Dinge laufen lässt. Mit „Bombs“ hat Coombes auch erstmals ein politisches Lied komponiert. Er singt zu sanften Keyboardtönen, es soll den Krieg in Libyen in Erinnerung halten, mit Worten wie Friedenswünsche: „What a lonely view as i tear away“.  Supergrass-Fans mag diesem Album die Ausbrüche fehlen, die Schlagzeuger Danny Goffey in die Band brachte.  Dabei ist Gaz Coombes, der das Album im Heimstudio fast alleine einspielte, der wahre Kauz. Er schrieb die Britpop-Hymne „Alright“ mit 18 Jahren, fristete ab dem vierten Supergrass-Album sein Dasein als einer der meisten unterschätzen Songwriter überhaupt und verbesserte sich quasi im Off immer weiter. Seit bald zwanzig Jahren ist er im Geschäft, erst 36 Jahre alt, und hat noch keine einzige schlechte Platte veröffentlicht: Alright! Key Tracks: Fanfare, White Noise