Giant Sand – Selections Circa 1990-2000 :: Sampler & Compilations: Indie
Ein verknitterter Haufen dahingeschleuderter Knaller sei dies, lässt Howe Gelb auf der vorletzten Seite des CD-Booklets wissen, Repräsentanten der letzten Dekade des letzten Jahrhunderts. Techno killed the Rockstar, hieß es da für die Welt der Musik. Mit Ausnahme von Tucson, Arizona. Dort lümmelt sich der Sänger, Gitarrist und Songwriter Gelb auf der Veranda des amerikanischen Folksongs und lässt den Hipnessgott einen guten Mann sein. Howe ist mehr danach, die Welt auf dem Boden seiner Gitarre wieder zu finden, in der verstaubten Ecke einer Holzhütte, die von Woody Guthrie gezimmert und von alten Blues- und Countrymännern mit Leben gefüllt wurde. Americana hat man dieses Phänomen in Ermangelung besserer Worte genannt, bisweilen Desert Rock. Gelb ist auch das egal, denn es geht ihm nie um einen Stil, sondern um die Stimmung, um die Intimität eines Momentes, den man mal in beschwingtem Bluegrass, mal in einem alten Säufer-Country-Song und manchmal im terrorisierenden Knarzen eines Gitarrenfeedbacks einfangen kann. Jetzt hat Gelb seinen persönlichen Strich unter jene 20 Jahre gezogen, die seit der Gründung seiner ersten Band, den Giant Sandworms, vergangen sind. Die Best Of enthält Songs, die größtenteils schon veröffentlicht wurden (manche allerdings nur auf seltenen Semi-Bootlegs) und auf denen viele alte Freunde zu finden sind; Joey Burns und John Convertino (nunmehr Calexico), Vickie Petersen (Bangles), der verstorbene Gitarrist Rainer Ptacek, Lisa Germano und andere. Ein Album, das man sein Leben lang im Herzen tragen sollte.
www.giantsand.com
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