Go-Kart Mozart

Mozart’s Mini Mart

Cherry Red/Rough Trade

Lawrence Gaga: Der Ex-Felt-Kopf bastelt urbritischen Dada-Ding-Dong-Pop.

Britische Knallchargen gibt es nicht wenige, neben Momus und Julian Cope auf dem Treppchen: Lawrence. Seine erste Band Felt war für die scheue britische Jugend in den 80er-Jahren der popmoralische Kompass (bitte beachten Sie die Reissue-Rewiews der Felt-Platten ein paar Seiten weiter). Als Lawrence – die Nachnamenslosigkeit ist Ausdruck einer antibürgerlichen Haltung – Felt aufgelöst hatte, zog es ihn weg vom Schwermut, hin zum Pop-Dadaismus. Zuerst mit Denim, jetzt mit Go-Kart Mozart, spielt der Mann aus den Midlands eine Collage aus Buggles und Bay City Rollers.

MOZART’S MINI MART ist bitterböser Bubblegum, durch und durch britisch. Zu Beginn definiert Lawrence „when you’re depressed, you’re depressed“, „Relative Povetry“ benennt den Finanzstatus: „a tenner per day“. „Zelda’s In The Spotlight“ klingt nach der Musik aus einer Eisdiele in Birmingham, die hinten einen Daddelraum hat. Dazu gibt es plärrende Autoscooter-Keyboards bei „Big Ship“, die Wäscheleinenhymne „Knickers On The Line By 3 Chords Fraud“ sowie ein Lied namens „A Ding Ding Ding Ding Dong!“, das klingt, als wären die Peaky Blin­ders endgültig durchgedreht. Bei allem Spaß an der Sache: Man hört diese Platte einmal und nie wieder.

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