Grandaddy – Under The Western Freeway

Das Info der Plattenfirma macht Ausnahmsweise mal neugierig: „eine psychedelische Pixies/Hank Williams/ ELO-Mischung“? Das kann ja heiter werden. Wird‘ s dann auch – aber anders als erwartet: Von einer krakeligen Kopfgeburt sind Grandaddy weit entfernt. Zwar sucht man die Hank Williams-Einflüsse auch noch beim dritten Hören vergeblich (Grandaddy sind von der Country-Ikone genauso viel oder wenig beeinflußt wie es, sagen wir mal, Nirvana waren), auf den Rest aber können wir uns einigen. „Summer HereKids“tönt als forscher Modern-Power-Pop durch die Lande,“Everything Beautiful Is Far Away“ orientiert sich an der Grandezza des erwachsenen 70er Art-Pop und „Under The Western Freeway“ fläzt sich in bunte Nebelwoken wie ein Endlos-Loop aus „l Am The Walrus“. In diesen Grenzen tobt sich auch der Rest des Albums aus. Grandaddy nutzen weidlich die Freiheiten, die der im Augenblick ziemlich trendlosen amerikanischen Gitarreomusik zur Verfügung stehen. Abseits des Geschehens sucht man seine persönliche Note, formt den eignen Entwurf, Musik als Privat-Angelegenheit, die nicht einmal im entferntesten an die Frage nach „dem Markt“ denkt. „Here I sit and play guitar and drink beer out in the country“- und am Ende singen nur noch die Grillen und Bienen.