Grandmaster Flash &The Furious Five – The Message

Erstaunlich, wie schlüssig manche Platte wirkt, wenn man sie zwanzig Jahre später noch einmal hört. Als Grandmaster Flash und die Seinen 1982 mit diesem, ihrem zweiten Album – und speziell mit dem siebenminütigen Titelstück – Grenzen sprengten, eine ganz und gar visionäre Produktion vorlegten, konnten noch die wenigsten verstehen, was da wirklich vorging. Nehmen wir „The Adventures Of Grandmaster Flash On The Wheels Of Steel“, des Großmeisters Visitenkarte als DJ-Pionier: Die Samples von Blondies „Rapture“, Chics „Good Times“ und Queens „Another One Bites The Dust“ waren in einer Weise eingesetzt, die für Hunderte späterer Produktionen des Genres wegweisend wurde. Tatsächlich vereinte The Message in den besten Momenten die politische Schärfe eines Gil Scott Heron mit der Lebenslust der Studio-54-Generation, musikalisch vermählte das Album den eleganten Funk von Curtis Mayfield und Kool & The Gang mit der modernistischen Ästhethik der da noch weit vom Mainstream entfernten DJ-Kultur. In seinen schlechteren Momenten indes sülzt das Ganze unerträglich, etwa in der Stevie-Wonder-Hommage „Dreamin“, die Lionel Richie auch nicht klebriger hingekriegt hätte. Trotzdem: Ein wahrer Meilenstein, der heute noch jede Menge Spaß macht.

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