Grant Lee Buffalo – Copperopolis

Grunge-Folk für Fortgeschrittene? Tom Petty meets Hüsker Du? Das Yang zum Yin der Walkabouts? Grant Lee Phillips würde ob solcher Vergleiche wohl griesgrämig sein Haupt schütteln. Darf er auch, denn Grant Lee Buffalo haben mit COPPEROPOLIS erneut ein grandioses Stück Musik vorgelegt. Der mild-melancholische Akustikklampfen-Wohlklang des Trios läßt einen an einen Spaziergang über eine nebelverhangene Wiese denken. Mitunter fühlt sich der Hörer dabei aber, als würde er – den phasenweise sägenden Fuzz-Gitarren sei Dank – barfuß in eine Distel treten. Vom rockigen Breitwandsound des Openers ‚Homespun‘ abgesehen bietet das 55-Minuten-Werk zumeist kammermusikalische Klänge von fast schon beklemmender Intensität. Da tönt beatlesker Harmoniegesang, schwelgt ein Cello, wehen Streicher-Vorhänge. Die bittersüßen Melodien scheinen aus dem Nirgendwo herbeizuschweben, nur um wenig später auch wieder dorthin zu entschwinden. Nennen wir COPPEROPOLIS doch der Einfachheit halber modernen Folkrock der Güteklasse A.