Grateful Dead :: Winterland 1973: The Complete Recordings

Drei Gigs auf neun CDs: eine Sternstunde des Hippie-Rock zwischen fließenden Songs und mäanderndenjams. Vollbedienung für Deadheads: Die handliche Box enthält die kompletten Auftritte der Grateful Dead am 9., 10. und II. November 1973 in der Kult-Venue in San Francisco auf jeweils einem Drei-CD-Set – insgesamt also nicht weniger als neun Discs – im hübschen Mehrfachklappcover plus Booklet, Flyer, Anstecker und Postkarte. Die Band bestand – zu jener Zeit, kurz nach dem Ableben von Keyboarder Ron „Pigpen“ McKernan

aus Jerry Garcia (g, voc), Bob Weir (g, voc), Phil Lesh (bg), Bill Kreutzmann (dr), Keith Godchaux (keyb) und Donna Godchaux (voc)

und hatte nach den Blues- und Jugband-Anklängen ihrer Anfangszeit, der Ära der ausufernden Suiten und Klangcollagen sowie der darauf folgenden Hinwendung zum Folk- und Countryrock einen unnachahmlichen Mix aus all diesen Stil- und Spielarten kreiert, der just zur Zeit dieser Aufnahmen auf der Bühne dazu führte, dass prägnante, konzis gespielte Tunes und scheinbar endlose Jams gleichermaßen zu ihrem Recht kamen. Das bedeutet im vorliegenden Fall: Zwischen 3:21 Minuten „Promised Land“ von Chuck Berry bis hin zu 35:41 Minuten „Dark Star“ ist hier alles möglich. Die Dead improvisieren sich in lichteste Sphären und finden mit traumwandlerischer Sicherheit – das war bei den Kiffund Acid-Köppen nicht immer so – zurück zum Thema, wobei ihr Rock kaum je rockt, sondern gaaanz entspannt bis (nach-) lässig rollt. So darf W1NTERLAND 1973 zu Recht als Sternstunde im Schaffen des Hippie-Kollektivs gelten.