Greg Kihn – Citizen Kihn
1976, am Anfang seiner Vinyl-Karriere, imitierte Greg Kihn noch den Stil des „Bosses“ aus New Jersey: auf seinem zweiten Album coverte er dessen Psycho-Romanze „For You“ – auch wenn Greg das Opus nicht so atemlos hinbekam wie Bruce.
In den letzten Jahren hingegen entwickelte sich Kihn immer mehr zum notorischen Sonnyboy, der mit perfekt gespieltem Mainstream (zuletzt: „Jeopardy“) den vorprogrammierten Durchbruch dann auch prompt schaffte.
Daß ihm mit CITIZEN KIHN ein erneuter Treffer gelingt, ist jedoch unwahrscheinlich. Den Beach Party-Sound hat er zwar inzwischen perfektioniert; die Instrumenten-Bandbreite wurde erweitert um den Hawaiian Rhythm Stick – von Kihn selbst gespielt – und ein Saxofon; in der Stamm-Band ersetzen Drummer Tyler Eng und Keyboarder Pat Mosca die „Ehemaligen“ Larry Lynch und Gary Phillips.
Das Songrepertoire reicht vom beschwingt tanzbaren „In Love Again“ bis zum klassischen Knutschsong „Whenever“. Hin und wieder, altbekannt wie Knorr-Würze, als besonderer Aroma-Spritzer ein infektiöses Gitarrensolo.
Auch diesmal aber sind die Texte des Wahl-Kaliforniers, dessen Hobbies laut Plattenfirma Mittagspausen und Mädchen sind (warum eigentlich immer mittags?), entsprechend flach. In „Good Life“ macht der Dünnbrettbohrer vollends klar, worum es ihm geht: „I want a good life, that’s what I deserve. „
Ehrlich Greg, der Satz könnte von Deinem Präsidenten stammen, auf dessen Wiedereinstands-Fete Deine Musik ohnehin gut gepaßt hätte. Ronnie will auch nichts wissen von der „Darkness On The Edge Of Town“!
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