Hadouken! – For The Masses
Tierkostüme gehen bekanntermaßen immer, und so ist die Tatsache, dass im Video zu „M.A.D.“ eine etwas angestoßen wirkende Riesenplüschmaus durch die Gegend läuft und ordentlich herumrandaliert, nicht hoch genug einzuschätzen, zumal auch im Song so ungefähr alles stimmt: ein dicker Beat mit Grime-Kante, ein prägnanter Synthie-Hook, fiese Raps. Hadouken!, vor drei Jahren kurz die Band, bei der England aufgeregt mit den Hufen scharrte, hat sich mit einem ziemlichen Hit zurückgemeldet. Das jetzt nachgeschobene Album bleibt in Sachen Statement so selbstbewusst wie die Single. Und auch wenn die Vergleiche, die die Plattenfirma im Begleitschreiben mit The Shamen und The Prodigy zieht, doch etwas übertrieben wirken: FOR THE MASSES verfügt über diesen Größenwahn, den Musik mit elektronischem Hintergrund braucht, die sich auch der Rockgitarre bedient. Nicht nur „M.A.D.“, sondern auch das opernhaft inszenierte „Rebirth“, „Turn The Lights Out“ mit seinem „ultraviolent teenage riot“-Versprechungen, das eindringliche „House Is Falling Down“ und „Bombshock“ mit seinen Neunziger-Jahre-Breakbeats machen das ziemlich schnell klar. Natürlich kommt FOR THE MASSES extrem breitbeinig her, und ob ein Album wirklich in jeder Sekunde so klingen muss als sei es der Soundtrack zu einem Konsolenspiel, ist natürlich auch eine Frage. Andererseits haben sich Hadouken! nach einer Kampfigur aus dem Game „Streetfighter“ benannt. Es wäre also vermutlich vermessen, hier Filigranität zu erwarten.
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