Haiyti

Speed Date

Hayati/Universal (VÖ: 3.12.)

Trap als Rap-Rollenspiel, aber die Schwermut kommt am besten.

Das Tempo hochhalten: Nach INFLUENCER und MIESES LEBEN nun SPEED DATE, drei Alben in zwölf Monaten, warum Dringlichkeit verschenken? 25 Tracks bietet die Platte, und es ist tatsächlich so, dass man höchstens bei zwei, drei von ihnen denkt: „Hätte nicht sein müssen.“ Die anderen sind nicht alle super, aber sie haben etwas zu melden auf dieser Platte. Und sei es, wie „Nur Medizin“, reine Nervigkeit.

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Wie auf den Alben zuvor gibt es Superheldinnengeschichten von den schiefen Bahnen des Niemandslands. Gestärkt hat Haiyti ihren Markenkern: Als Rapperin spielt sie auf einem Album mehr Rollen als Lars Eidinger im Jahr. Der Vocoder hilft, doch Haiytis Leistung, alle diese verschiedenen Stimmen zu entwickeln und erkennbar zu machen, ist bemerkenswert.

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Super sind die Popmomente: Der Housebeat mit Chillwave-Gitarre von „Zahle es bar“, das Modern-Schlager-Intro sowie der fantastische Refrain von „Sterben“, der irritierend nach Emo klingt: In einem solchen Augenblick packt Haiyti einen noch mal anders. So funktioniert das auch beim schwermütigen „Bevor es endet“: „Gib mir deine Hand, denn sonst fall ich tief / So viel ist verbrannt hier im Paradies.“ Melancholikerin mit pochendem Herzen – vielleicht Haiytis beste Rolle.

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