Harmonia – Tracks & Traces
Als diese neun Songs, die jetzt erstmalig veröffentlicht werden, anno 1976 eingespielt wurden, gab es das Projekt Harmonia eigentlich gar nicht mehr. Geplant war Harmonia sowieso nur als Zwischenstation für die innovativen und individualistischen deutschen Musiker Hans-Joachim Roedelius, Dieter Moebius und Michael Rother. Das Projekt existierte zwei Jahre lang und warf lediglich zwei -jedoch äußerst formidable -Alben mit elektronischem Kraut-Rock ab. Jetzt wurde bekannt,daß Roedelius, Moebius und Rother, ehe sie sich ihren Projekten Cluster, Lilienthal bzw. ihren Solo-Karrieren zuwandten, sich im September 1976 für elf Tage in Rothers Studio im Weserbergland einquartiert hatten, um dort zu jammen. „Wir hatten nicht vor, aus diesem Material je ein Album zu machen“ (Rother). Mit dabei war damals auch Ambient-Pionier Brian Eno, der die Sessions überwachte um danach das Material für rund 20 Jahre in seinem Archiv zu bunkern. Warum, weiß der Teufel. Denn die TRACKS AND TRACES repräsentieren all das, wofür die diversen Arbeiten der Herren Roedelius, Moebius und Rother schon immer standen fließende Harmonien, lyrische Loops und schon mal der eine oder andere zerrende Groove, wie man ihn auch von Bands wie Can bestens kennt. Manche Stücke klingen dermaßen harmoni(a)sch, daß man in die Knie gehen möchte ob all dieser poetischen Schönheit.
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