Harry Nilsson – Nilsson Sings Newman

Der erste, der einen bis dahin unbekannten Songschreiber namens Randy Newman einem breiteren Publikum vorstellte, war Ex-Animals-Mann Alan Price, als er 1967 für sein Album A PRICE ON HIS HEAD gleich sieben von dessen Songs einspielte. Drei Jahre später tat der mit dem Hit „Everybody’s Talkin'“ prominent gewordene Harry Nilsson so, als sei dieser Randy Newman längst ein Klassiker a la Cole Porter und nahm eine komplette LP mit ausgewählten Newmon-Kompositionen auf. Begleiten ließ er sich vom Meister persönlich am Piano – und inspirieren auch. Denn gleich das satirisches Vorspiel zum ersten Song „Vine Street“ (mit Versen wie „My baby left this morning… that’s why I feel so bad“) gab als Blues-Parodie einen Vorgeschmack auf dos, was die Quintessenz so vieler doppelbödiger Newman-Songs ausmachte. Den Kontrast bildete dabei Nilssons Faible für leicht sentimentalen Zuckerguß. Schade nur, daß Newman damals noch nicht das Säufer-Bekenntnis „Guilty“ geschrieben hatte. Denn das hätte Nilsson als erprobter Schluckspecht mutmaßlich in der definitiven Interpretation gebracht. Für die jetzt veröffentlichte Midprice-CD wurden die Originalbänder ohne Nachbearbeitung übernommen. Erheblich bessser als die amerikanische und auch die englische LP-Pressung klingen die Aufnahmen hier allemal. 4 (Musik und Überspielung)