Harvey Mandel – Snakes And Stripes
Lange bevor Steve Vai, Michael Lee Firkins, Tony MacAlpine und andere Flinkfinger die Saitenszene eroberten, setzte Harvey Mandel schon mit seiner virtuosen Griffbrettbehandlung Maßstäbe. Bereits in den 6oern brillierte er bei Canned Heat, John Mayall sowie den Rolling Stones als Gitarrenhals-Größe. Nach einer längeren Funkpause sendet der fünfzigjährige Sustain-Spezialist nun wieder Tonsignale aus. Und die hinterlassen einen äußerst zwiespältigen Eindruck. So sehr man sich über die Rückkehr von THE SNAKE (Albumtitel, ’72) freuen mag: Seine nach wie vor superbe Spieltechnik auf den sechs Saiten kann leider nicht verdecken, daß der Detroit-Musikus stilistisch im Gestern stehengeblieben ist. Das hartnäckige Festhalten am Jazzrock aus grauer Vorzeit, am Bluesfeeling von Anno dunnemals und Latinpop der Sixties wirkt reichlich altmodisch und angestaubt. Durch die Bank eingemottete Klangkleider aus der Vergangenheit.
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