Heads, Hands & Feet

Ihre Vorliebe gilt der Country-Music. Jedoch dieser Umstand alleine wäre nicht so von Bedeutung, würde sich in dieser 6 Mann Gruppe nicht ein Gitarrist vom Schlage Albert Lee befinden. Er setzt mit seinen zuweilen bis ins kleinste Detail durchkonstruierten Solis Akzente, die den Country-Rock im alten Sinne verfremden und ihn in eine neue Richtung verfrachten. Die Musik von Heads, Hands & Feet gleitet nie ins Klischee ab. Sollte es doch einmal der Fall sein, so merkt man es nicht. Der Traum vom „wilden Westen“ wird zwar reproduziert, doch die Aussage ist zeitbezogen und wird in dem Stück „Everybody hustl’n“ spürbar gemacht. Der Vortragsstil von Bass- und Schlagzeugstimme lassen trotz Westernballaden, die manchmal im Stil von Johnny Cash vorgetragen werden, erkennen, dass eine gehörige Portion Rock die Basis bildet. Auch wenn es sich um einen „Country Boy“ handelt, ist die Tendenz doch niemals so romantisch, dass Emotionen an Viehtrieb und grünes Weideland wachgerufen werden. Eher wird das Gegenteil bewirkt. In dem Titel „Try’n to put me on“ kommt das vertraute Instrument der Country-Music, die Fiddel, zur Geltung. Sie gibt dem Stück einen schleifenden Charakter, der so gekonnt ist, dass er vordergründig wird. Romantisch ist die Nummer „Delaware“. Das Opening wird nur vom Piano und Bass getragen, zu dem sich später ein riesenhafter Chor gesellt. Hier, meine ich, setzen Klischees so fein ein, dass man sie überhört. Pete Gavin sorgt kurz vor Schluss der Lp mit seinem Schlagzeug für einen gehörigen Wirbel. Gekonnte Tempi- und Rhytmuswechsel in der Nummer „Pete might spook the horses“ hinterlassen einen nicht zu überhörenden Eindruck. Den Versuch, den Heads, Hans & Feet unternommen haben, Country-Musik mal – anders vorzutragen, scheint sich zumindest bei diesem Produkt gelohnt zu haben.

Weitere Nummern: l’m need of your Help, Send me a Wire, I wish you knew me, Devils Elbow, Little bit lonely.